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Kompilierzeiten in Visual Studio verkürzen

Lange Kompilierzeiten in Visual Studio können die Produktivität von Entwicklern erheblich beeinträchtigen. Dies gilt insbesondere bei größeren Projekten, bei denen jede Sekunde zählt. In diesem Blogpost zeige ich, wie man die Kompilierzeiten verkürzt, indem bestimmte Dateien vom Virenscan ausgeschlossen werden. Darüber hinaus werden weitere Techniken zur Optimierung der Entwicklungsumgebung vorgestellt.

Admin 24.10.24
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Kompilierzeiten in Visual Studio verkürzen

Kompilierzeiten in Visual Studio verkürzen: Effektive Maßnahmen für eine schnellere Entwicklung

Einleitung:
Lange Kompilierzeiten in Visual Studio können die Produktivität von Entwicklern erheblich beeinträchtigen. Dies gilt insbesondere bei größeren Projekten, bei denen jede Sekunde zählt. In diesem Blogpost zeige ich, wie man die Kompilierzeiten verkürzt, indem bestimmte Dateien vom Virenscan ausgeschlossen werden. Darüber hinaus werden weitere Techniken zur Optimierung der Entwicklungsumgebung vorgestellt.

1. Ausschluss von Visual Studio generierten Dateien aus dem Windows Defender Virenscan

Windows Defender ist ein nützliches Sicherheitswerkzeug, kann jedoch bei der Entwicklung unnötige Verlangsamungen verursachen, da es von Visual Studio generierte Dateien ständig scannt. Indem du bestimmte Verzeichnisse von der Prüfung durch den Defender ausschließt, kannst du die Kompilierzeit erheblich verkürzen.

Schritt-für-Schritt Anleitung:

  1. Windows Defender öffnen:
    Öffne das Startmenü und gib "Windows-Sicherheit" ein. Klicke auf die entsprechende App, um Windows Defender zu öffnen.
  2. Virenschutz-Einstellungen aufrufen:
    Wähle im Menüpunkt "Viren- & Bedrohungsschutz" die Einstellungen für Viren- & Bedrohungsschutz verwalten.
  3. Ausschlüsse hinzufügen:
    Scrolle nach unten zu dem Abschnitt "Ausschlüsse" und klicke auf "Ausschlüsse hinzufügen oder entfernen".
  4. Neuen Ausschluss hinzufügen:
    Klicke auf "Ausschluss hinzufügen" und wähle "Ordner" aus. Hier solltest du die Ordner hinzufügen, die häufig von Visual Studio verwendet werden. Diese beinhalten:
    • C:\Users\[DeinBenutzername]\source
    • C:\Users\[DeinBenutzername]\.vs
    • C:\Users\[DeinBenutzername]\AppData\Local\Temp
    • Den Ordner, in dem deine Build- und Projektdateien gespeichert werden.
  5. Schritt bestätigen:
    Nachdem du die Ordner hinzugefügt hast, werden diese Verzeichnisse in zukünftigen Virenscans ausgeschlossen, was die Kompilierzeit verringert.

2. Optimierung der Build-Konfiguration

Visual Studio bietet verschiedene Build-Konfigurationen (z. B. Debug, Release). Eine falsche Konfiguration oder das Bauen von Projekten, die nicht verändert wurden, kann unnötig Zeit in Anspruch nehmen.

Tipps zur Konfiguration:

  • Projekte bei Bedarf auswählen:
    Stelle sicher, dass nur die Projekte gebaut werden, die gerade bearbeitet werden. Dies kann unter den Build-Einstellungen durch das Deaktivieren der Option "Projekte bei jeder Build-Aktion neu erstellen" erreicht werden.
  • Inkremmentelles Bauen aktivieren:
    Inkremmentelles Bauen erstellt nur die Teile des Projekts neu, die geändert wurden, was die Kompilierzeit drastisch reduzieren kann. Dies sollte in der Standardeinstellung aktiviert sein, überprüfe es jedoch unter Projekt -> Eigenschaften -> Build.

3. Verwendung der Build Parallelisierung

Wenn du mehrere CPU-Kerne hast, kannst du die Build-Parallelisierung aktivieren, um die Kompilierungsgeschwindigkeit zu erhöhen.

Schritte zur Aktivierung:

  1. Gehe zu Extras -> Optionen -> Projekte und Lösungen -> Build und Ausführen.
  2. Suche nach der Option Maximale Anzahl an parallelen Builds und erhöhe die Anzahl entsprechend der verfügbaren CPU-Kerne.

Beispiel: Hast du einen Quad-Core-Prozessor, kannst du hier den Wert auf 4 setzen.

4. Reduzierung von Diagnoseinformationen

Eine weitere Möglichkeit, Kompilierzeiten zu verkürzen, besteht darin, die Ausgabe von Diagnoseinformationen zu reduzieren. Standardmäßig ist Visual Studio so konfiguriert, dass es umfassende Build-Diagnoseinformationen ausgibt, was nützlich für das Debuggen, aber unnötig für reguläre Builds ist.

Schritte zur Anpassung:

  1. Extras -> Optionen öffnen.
  2. Unter Projekte und Lösungen -> Build und Ausführen den Abschnitt MSBuild-Projektbuildprotokoll auf Minimal stellen.

5. Verwendung eines SSD-Laufwerks

Der Einsatz eines Solid-State-Drives (SSD) anstelle einer traditionellen Festplatte kann die Kompilierzeiten drastisch verkürzen. Dies liegt daran, dass Lese- und Schreibvorgänge auf einer SSD um ein Vielfaches schneller sind. Überprüfe daher, ob dein Projekt auf einer SSD gespeichert ist und ob Visual Studio von dieser ausgeführt wird.

6. Deaktivierung unnötiger Erweiterungen

Visual Studio Erweiterungen sind praktisch, können jedoch auch die Leistung beeinträchtigen. Überprüfe regelmäßig, ob alle installierten Erweiterungen wirklich notwendig sind.

Schritte zur Deaktivierung:

  1. Gehe zu Erweiterungen -> Verwalten.
  2. Deaktiviere oder deinstalliere unnötige Erweiterungen.

Fazit

Indem du Visual Studio generierte Dateien vom Windows Defender Virenscan ausschließt, die Build-Konfiguration optimierst, die Build-Parallelisierung nutzt, Diagnoseinformationen minimierst, eine SSD verwendest und unnötige Erweiterungen deaktivierst, kannst du die Kompilierzeiten deutlich verkürzen. Diese Maßnahmen verbessern nicht nur deine Entwicklungszeiten, sondern erhöhen auch die Effizienz deines Workflows erheblich.

Mit diesen Tipps kannst du sicherstellen, dass dein Entwicklungsprozess so reibungslos und schnell wie möglich verläuft. Hast du noch weitere Vorschläge zur Optimierung von Visual Studio? Teile sie mir gerne mit!

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